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Funktionale Sicherheit – Was ist das und was kann es?


Der Begriff Funktional bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Funktion des Systems und dessen diverse Komponenten. Er geht auf den lateinischen Begriff funcionalis zurück und bedeutet somit „in Bezug auf die Funktion“. Das Wort Sicherheit kommt ebenfalls aus dem lateinischen und bezeichnet „einen Zustand, den man als gefahrenfrei ansehen kann“.

Der Bereich Funktionale Sicherheit ist gerade in der Entwicklung komplexer Systeme spannend, da es eigentlich unmöglich ist, Risiken völlig auszuschließen.

Man kann lediglich ein vertretbares Risiko definieren. Dieses hängt von vielen Faktoren ab, die dann wiederum unterschiedlich, je nach Betrachter, bewertet werden.

Zwar bezieht sich der Begriff Sicherheit als Definition auf unbelebte reale Objekte oder Systeme sowie auf abstrakte Gegenstände, dessen Funktionalität jedoch wirkt sich in direkter Weise auf den Menschen aus. Denn Systeme werden entweder von Menschen verwendet oder dienen ihnen im Alltag.

Der steigende Bedarf der modernen Gesellschaft an Mobilität und Vernetzung fordert die Unternehmen sicherheitskritischer Branchen enorm. Immer mehr Geräte müssen heutzutage eine sicherheitsgerichtete Funktionen leisten und somit den Anforderungen von Funktionaler Sicherheit entsprechen.

Wer aber definiert diese Anforderungen?

Die Norm IEC61508, als sogenannte Mutter aller Funktionalen Sicherheitsnormen bekannt, bildet wohl die Grundlage aller abgeleiteten Sicherheitsstandards. Sie hat außerdem maßgeblich dazu beigetragen, dass das Thema Funktionale Sicherheit branchenunabhängig beachtet wird.

Denn zum einen haben wir heute eine Vielzahl an modernen Fahrzeugen mit Steuergeräten, deren sichere Anwendung das Risiko einer Fehlfunktion und somit einer Gefährdung minimieren soll. Zum anderen entwickeln Medizintechnikhersteller elektrische Geräte, deren Einsatz und Funktion erstfehlersicher sowie nachhaltig risikofrei sein muss.

Alle Branchen haben hierbei eines gemeinsam: gerade das Zusammenspiel von Soft- und Hardwarekomponenten innerhalb eines Systems sowie die Komplexität elektronischer Bauteile stellen Unternehmen vor große Herausforderungen.

Beispiele für branchenspezifischen Ableitungen der Norm IEC61508 sind:

  • Automotive-Industrie: ISO 26262, ISO 6469 oder ECE Richtlinie,

  • Schienenverkehr: DIN EN 50128 oder DIN EN 50129,

  • Luftfahrt: DO-178C, DO-254, ARP4754a,

  • Medizintechnik: IEC 62304, ISO 14971

Für alle Bereiche in denen Funktionale Sicherheit zum Tragen kommt gilt, je höher das Sicherheitslevel definiert wurde, desto höher muss auch die Wirksamkeit sein, gefahrbringende Fehler zu erkennen. Nicht aber diese vollständig auszuschließen oder gar zu verhindern...

Dieser Beitrag stellt den ersten Teil der Serie Funktionale Sicherheit. In den folgenden Teilen gehen wir auf die einzelnen Normen sowie dem Thema FuSi in der Praxis ein.


#FunktionaleSicherheit #fusi #IEC61508

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